In einer immer stärkeren digitalisierten Welt und des Voranschreiten des Online Handels stellt sich natürlich die Frage, ob der stationäre Handel irgendwann komplett verschwinden wird. Amazon, Zalando und andere Online-Händler können mittlerweile ja schon fast alles innerhalb von 24 Stunden liefern und das für einen teilweise unschlagbaren Preis, welcher aus dem harten Preiskampf der Online Händler, in jeder den anderen überbieten möchte, resultiert. In diesem Artikel möchte ich zumindest versuchen, eine passende Antwort zu dieser Frage zu finden. Spoiler: Wahrscheinlich nicht.
Zunächst einmal ist Shopping auch eine Art Erlebnis, was die Online-Welt einfach nicht bietet. Ein gemütlicher Stadtbummel mit Freunden, das Entdecken eines kleinen, charmanten Ladens oder das spontane Probieren eines Kleidungsstücks. Dies sind Erlebnisse, die Online-Plattformen kaum ersetzen können. Aus diesem Grund hat der stationäre Handel die Chance, sich zu einem Ort zu entwickeln, der einzigarte Erlebnisse und Inspiration bieten kann.
Zudem gibt es Produkte, die man einfach in der Hand halten möchte, bevor man diese dann kauft. Egal ob es sich um ein Sofa, ein Smartphone oder eine teure Uhr handelt, oft reichen Online-Bilder und Bewertungen einfach nicht aus. Die Haptik, die Beschaffenheit und das Ausprobieren im Laden schaffen mehr Vertrauen, welches Online-Plattformen nicht immer bieten können. Viele Menschen suchen beispielsweise Möbel online, doch die Entscheidung wird meistens erst vor Ort nach dem Testen des Möbelstücks getroffen.
Der nächste Grund ist die sofortige Verfügbarkeit. Wenn jemand etwas direkt benötigt, beispielsweise irgendwelche Snacks oder Getränke für eine Party, dann punktet in diesem Fall der stationäre Handel gegenüber dem Online-Handel. Die Produkte sind auf Lager und können bei Abholung sofort mitgenommen werden. Ein weiteres Beispiel sind Medikamente. Manchmal gerät man in der ungünstigen Situation, dass man plötzlich keine Meidkamente mehr hat oder gerade ein neues Mediakament benötigt. In diesem Fall hätte man ohne eine stationäre Einrichtung in der Nähe ein echtes Problem.
Jetzt haben viele Gründe für den stationären Handel gefunden, doch wie sieht es nun in der Praxis aus. Viele Händler gehen den „hybriden“ Weg. Anstatt nur online oder nur offline präsent zu sein, gehen sie einen „gemixten“ Weg und kombinieren das Beste von beiden Welten. Mittlerweile hört man von Konzepten wie „Click & Collect“ (online bestellen und im Laden abholen) oder Showrooms mit begrenztem Lagerbestand. Ikea zum Beispiel bietet auf ihrer Website die Option Möbeln zu planen, diese dann anschließend vor Ort zu testen und einfach dort Änderungen vorzunehmen (falls nötig) und dann zu kaufen.
Letzten Endes gehe ich davon aus, dass der stationäre Handel nie komplett verschwindet. Er wird sich anpassen und neu erfinden. Einzigarte Erlebnnise, hybride Modelle und der Schwerpunkt auf persönliche Beratung werden dafür sorgen, dass der stationäre Handel durch seine Alleinstellungsmerkmale auch weiterhin seine Wichtigkeit beibehalten wird. Es wird in Zukunft nicht das Eine oder das Andere geben, sondern beide bleiben bestehen und werden sich gegenseitig ergänzen.